Friday 2 December 2011

Sound recordings of the celebration of 25 November 2011

Ansprachen anlässlich der DVD-Taufe « Film Amicorum Thomas Cottier » vom 25. November 2011 in Bern – bitte hier klicken.

Allocutions lors de la cérémonie de remise du DVD « Film Amicorum Thomas Cottier» du 25 novembre 2011 à Berne – cliquer svp ici.

Speeches of the launching of the DVD « Film Amicorum Thomas Cottier» of 25 November 2011 in Bern – please click here.


Möge „Thomas in motu!“ auch weiterhin Dein Motto sein.

Liber amicorum – das Buch als Freundschaftsgabe für den verdienten und geehrten Gelehrten – ist eine alte akademische Tradition. Wikipedia – die Quelle allen Wissens zumindest in der Überzeugung einiger Studierenden – definiert die Festschrift als „die einem Gelehrten gewidmete Sammlung von Aufsätzen“ welche „meist von Schülern, Freunden oder Fachkollegen zu einem runden Geburtstag des Geehrten verfasst“ werden.

Wir haben es eben gesehen, die Schüler, Freunde und Fachkollegen – und innen – haben Thomas nicht ein liber, sondern ein „film amicorum“ gewidmet.

Einerseits ist das – wenn ich es richtig sehe – eine weltgeschichtliche Premiere, jedenfalls was den Begriff betrifft. Durchsucht man die Weiten und Tiefen des www, findet man jedenfalls unter dem Suchbegriff „film amicorum“ bloss vier Ergebnisse – und sie alle verweisen auf die gleiche Quelle: die Ankündigung dieser Veranstaltung.

Anderseits ist der Begriff mit seiner Kombination von Latein und Englisch nicht besonders elegant – Englisch und nicht Deutsch insofern als etymologisch „film“ auf das alt angelsächsische „filmen“ – das Häutchen auf der heissen Milch – zurückgeht. Wir haben für diese neue Form der Ehrung erst noch einen schönen lateinischen Begriff zu finden. „Imagines in motu amicorum“ – die Freundschaftsgabe als Bilder in Bewegung würde ich das als Küchenlateiner nennen, elegant ist es allerdings nicht. Immerhin erlaubt es mir, zu Thomas Cottier zu kommen:

Thomas Cottier nicht ein Symposium zu widmen, sondern „einen wissenschaftlichen Spaziergang“ – und diesen Spaziergang nicht in die statische Form des Buches, sondern die dynamische des Films zu giessen - ist äusserst treffend: Thomas war immer in Bewegung und er hat vieles in Bewegung gesetzt.

Thomas, Du hast Dich immer bewegt: Bern – Michigan – Cambridge – Bundesbern – GATT-Genf – Neuchâtel – Unibern – Wuhan – bzw. Forscher – Bundesbeamter – Wirtschaftsdiplomat – Welthandelsrichter - Professor – Institutsgründer und nun auch moviestar sind nur einige Deiner Stationen. Immer in Bewegung: Damit bist Du ein Peripatetiker: Peripatetiker hiessen die Schüler des Aristoteles, die nicht im Schulraum sitzend philosophierten, sondern im perípatos - der Wandelhalle – herumwandelnd philosophierten. Deine Wandelhalle ist nicht nur die ehemalige Druckereihalle, in der das WTI beheimatet ist, Deine Wandelhalle ist auch die Welt – nicht nur bezüglich des Arbeitsfeldes: dem Welthandel, sondern auch räumlich – die vielen Flughäfen und Tagungsorte, die Du besuchst.

Du bewegst Dich nicht nur, sondern Du hast auch viel bewegt: Die bewegten Bilder des Film haben es gezeigt und ich will es nicht wiederholen. Deine Verhandlungserfolge und Panel-Entscheide im GATT-WTO Rahmen, Dein WTI und MILES und Dein NCCR, aber auch die Schar Deiner Schüler sind nur einige der Beispiele.

Dass Du Dich und Dinge bewegst, heisst allerdings nicht, dass Du immer beweglich im Sinne von flexibel und kompromissbereit bist. Die Cottiers stammen aus der Gegend des Jaunpasses, d.h. sind als Bergler genetisch mit einem harten Schädel ausgestattet. So wie Senator Cato der Ältere keine Rede ohne sein „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ beendete, so lässt Du kaum eine Fakultätssitzung verstreichen ohne Dein: „Ceterum censeo iurem gentium non esse delendam“. Dein Kampf für das internationale Recht – das Völker- und das Europarecht – ist konsequent und bedarf in diesen Zeiten tatsächlich eines harten Berglerschädels.

Möge „Thomas in motu!“ auch weiterhin Dein Motto sein. Ich zweifle nicht daran, dass Du weiterhin in Bewegung bleiben und Vieles in Bewegung setzen wirst.

Walter Kälin

Bern, 25. November 2011

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